Pilgerelände Mariatal
Marianka ist ein bekannter Wallfahrtsort am südwestlichen Rand der Kleinen Karpaten an der Stoßstelle mit dem südlichen Teil der Tiefebene Záhorská nížina 6km südöstlich von der Stadt Stupava. Die Gemeinde wurde zum ersten Mal im Jahr 1367 unter den Namen Vallis Mariana erwähnt. Der ungarische König Ludwig I. der Große schenkte sie in diesem Jahr dem Paulinerkloster, das er selbst errichtete. Seit dem 15. Jahrhundert benutzte man die slowakische Bezeichnung Marianka. Das Kloster war im 16. und 17. Jahrhundert Sitz des Generals des Paulinerordens und Zentrum des Paulinerordens in Ungarn. Die Gemeinde mit der Kirche und dem Kloster aus dem 14. Jahrhundert wurde allmählich zum meist besuchten Wallfahrtsort in der Slowakei. Unter den Namen Marienthal kannten sie gut auch die Gläubigen aus Niederösterreich.
Das bekannteste kirchliche Bauwerk in der Gemeinde Marianka ist die römischkatholische Kirche der Geburt Jungfrau Maria. Man erbaute sie im Jahr 1377 im gotischen Stil, im 17. Jahrhundert wurde sie erweitert und im 18. Jahrhundert im Barock-Stil umgebaut. Im Jahr 1877 renovierte J. Lippert im gotischen Stil das Presbyterium, im Schiff blieb jedoch die barocke Stuckverzierung des Gewölbes mit dem Motiv des Paulinerordens (zwei Löwen bei einer Palme) erhalten. Diese Verzierung, welche sich in kleinere Bildkompositionen aus dem Leben des hl. Paul den Eremiten und hl. Anton den Ansiedler von J. I. Mildorfer gliedert, deckt das ursprüngliche gotische Gewölbe über.
Auf dem Altar befindet sich die Statue der sitzenden Madonna aus dem Ende des 14. Jahrhunderts, welche nach der Legende einer der Ansiedler aus dem Birnenholz ausschnitt.
Weil auf dem Gebiet der Slowakei nur weinige romanische Denkmäler erhalten blieben, gehört die Madonna aus Marianka mit dem romanischen Ausdruck des Stiles unter wertvolle Werke aus dieser Periode. Im Inneren der Kirche befinden sich außer den fünf seitlichen Barockaltären auch die Barockkanzel, Renaissancetaufbecken und Barockorgan.
Vor der Kirche steht eine Spätbarockstatue des Heiligen Johannes Nepomucki. In ihrer Nachbarschaft befindet sich das Kloster des Paulinerordens, in der Gegenwart Ort der geistlichen Belebungen, Übungen, Zusammentreffen und Seminare. Die Schritte der Wallfahrer in Marianka führen vor allem zu der sog. Wasserzauberquelle hin. Der Weg zu der Quelle führt neben sechs Kapellen vorbei (Kapelle der Jungfrau Maria von Talen, Kapelle der Aufopferung des kleinen Jesu, Kapelle der Verkündigung Maria, Kapelle geweiht dem Besuch der Jungrau Maria, Kapelle geweiht der Beschneidung des kleinen Jesu und eine Kapelle ohne Bezeichnung), erbaut in den Jahren 1710 bis 1729. Auf dem Abhang neben dem Weg zur Quelle steht der Passionsweg, bestehend aus 14 Kapellen. Über den Brunnen befindet sich die Barockkapelle aus dem Jahr 1696. Die Steinstatuen des hl. Paul den Eremiten und des hl. Anton den Ansiedler aus dem Jahr 1736 von G. R. Donner stellen ein einzigartiges Kunstwerk dar.ň