Slowakische Nationalgalerie im neuen Kleid
Endlich ist es hier! Die Nationalgalerie öffnet ihre rekonstruierte Räume
Die Galerie ermöglicht der Öffentlichkeit in die rekonstruierten Räumlichkeiten schon am zweiten Dezembersontag hineinzublicken. Die ersten Besucher des neuen Galerieareals am Kai Rázusovo nábrežie in Bratislava erwartet an diesem Tag ganztägiges Programm für Kinder und Erwachsene, zwei Auftaktausstellungen und spezielles Projekt der Werke in der Architektur.
Die Rekonstruktion der Nationalgalerie ist das größte Kulturbauwerk, das in der Slowakei nach der Revolution eingeleitet und beendet wurde. Sie bedeutet einen enormen Beitrag nicht nur für die künstlerische Gemeinde, sondern auch für alle Besucher und Liebhaber der visuellen Kunst. Die Hauptstadt bekommt so auf dem Donauufer einen völlig neuen öffentlichen Raum zum Freizeitvertreib.
Die Architekten Martin Kusý und Pavol Paňák strebten sich an, ein authentisches Werk zu schaffen, in welchem vier letzte Jahrhunderte der Architektur, Räumlichkeiten für modernen Betrieb der Institution und Präsentation der slowakischen darstellenden Kultur verbunden werden. Der intelligente Zugriff aus der Denkmalhinsicht zu der Architektur der 70. Jahre des 20.Jahrhunderts ermöglichte die kultische Überbrückung der Galerie, welche zu den Juwelen der Neomoderne-Architektur in Bratislava gehört.
Die Slowakische Nationalgalerie gewann mit der Rekonstruktion, Zubau und Modernisierung ihres Sitzes 5 385 m2 der Ausstellungsfläche und 1 844 m2 der Depotfläche. Außerdem befinden sich im neuen Areal ein Kinosaal, dienend auch als Vorlesungssaal, Multifunktionshalle, moderne Bibliothek, Archiv der bildenden Kunst, Restaurierungsateliers, Büroräume, Innenhof als öffentliche Grünanlage, Cafe und Galeriebuchhandlung. Die Investitionen betrafen die kultische Überbrückung, Bürogebäude, neue Expositionen, Gebäude der Wasserkasernen, neues Depot und sog. Honkong-Gasse. Die Gesamtkosten stellten 75,5 Mil. EUR dar.
Im Rahmen des feinsinnigen und erhaltbaren Zugriffs bei der Rekonstruktion wurden die keramischen Formblöcke wiederverwertet, aus welchen eine dekorative Umzäunung erstellt wurde. Im großen Teil der Galerie befindet sich ein Terrazzoboden mit gemahlenem Travertin, mit welchem früher das Erdgeschoss der Galerie belegt wurde. Der wiederverwertete Travertin wurde auch zur Erstellung der Bänke benutzt, die sich auf einem kleinen Platz vor einem der Eingänge in die Galerie befinden. Das wohl am meist sichtbare Bauelement des erhaltbaren Zugriffs ist die Fassade des Depothauses. Ganze Fassade besteht aus charakteristischen weißen und roten Aluminiumprofilen, stammend aus der Überbrückung und dem Bürogebäude.
Da der größte Teil des Areals 21 Jahre geschlossen wurde, entschloss sich die Slowakische Nationalgalerie auf die vollständige Ausstattung des Interieurs oder der ständigen Exposition nicht zu warten, und deswegen wird das Gebäude allmählich geöffnet. Auch deswegen wird sie an der alt-neuen Adresse am Sontag den 11. Dezember ihre (Wieder)Eröffnung mit einem bunten ganztägigen Programm und ersten Ausstellungen feiern. Sie können diese bis zum 21. Dezember genießen.
Nach dem 1.Januar wird die Galerie im Bezug auf Größe und Bedürfnis der Sicherstellung des kontinuierlichen Betriebes aufgrund der geregelten Eintritte weiterlaufen – der individuellen Gebäudebesichtigungen und Ausstellungen, zu welchen sich die Menschen anmelden können. Das Palais Esterházy, das während der Rekonstruktion der einzige Ausstellungsraum der SNG in Bratislava war, wurde für die Öffentlichkeit am 5. Dezember geschlossen und wird zusammen mit dem neuen Gebäude im Neujahr geöffnet.
Die Sammlungsgegenstände werden nach und nach in das neue Depot verschoben. Sie werden noch in anderen Galerieräumen in der ganzen Slowakei aufbewahrt. Die meisten befinden sich derzeit im Schloss Altsohl. Die Galerie wird im Verlauf des Jahres 2023 auch die ständigen Expositionen, Kinosaal, moderne Bibliothek, Café und Galeriebuchhandlung allmählich zugänglich machen.
Durch neue Räumlichkeiten führt Sie die Auftaktausstellung „Prolog. 12 Farben der Realität“, in welcher Sie die Werke der alten, modernen und zeitgenössischen Kunst in wechselseitigen Dialogen und mehr oder weniger überraschenden Beziehungen sehen werden. Über nichttraditionelle Verbindung der Werke aus verschiedenen historischen Perioden bekommen Sie den Anblick auf die Vielfalt der Sammlungen der SNG und machen sich mit den Kunstwerken bekannt, welche binnen der letzten 30 Jahre in die Sammlungen kamen. Beim Spaziergang durch das Gebäude wird Sie auch ein einzigartiges Projekt unter dem Retro-Namen „Kunst im öffentlichen Raum“ begleiten, dank welchem Sie an die Skulpturen und Werke der angewandten Kunst in diversen ruhigen Winkeln der Galerie stoßen werden und sich darüber überzeugen, dass die Kunst mit der Architektur zusammenpassen.
Weitere Neuigkeit, auf welche sich das Galeriepublikum freuen kann, ist die interaktive Ausstellung „Es ist K(uns)t!“, welche auf die häufigsten Fragen verbunden mit der Kunst mit Hilfe der ausgewählten Werke antwortet. In der Ausstellung bekommen Sie die Möglichkeit in einige Werke hineinzutreten, Ihre Spur an diesen Werken zu hinterlassen, oder mit deren Hilfe eigene akustische und visuelle Projektion zu erschaffen, und somit die Verbindung mit der Kunst zu genießen.
Bratislava gewann nach mehr als zwei Jahrzehnten monumentale repräsentative Räumlichkeiten, in welchen weitere lange Jahre die Liebe zu der Kunstgeschichte aufblühen kann. Das muss man einfach erleben.
Es ist wirklich hier! Kommen Sie die einmalige Neuheit einzuatmen, auf welche alle so lange gewartet haben.