Kleinkarpaten-Weinstraße
Obwohl in internationalen Enzyklopädien Wein aus der Slowakei in der Regel nur am Rande erwähnt wird und nicht in allzu großen Mengen auf den Pulten von Geschäften und Vinotheken im Ausland auftaucht, gehört die Slowakei zu den Weinbauländern, und ihr Wein und ihre Weinanbaugebiete verdienen die Aufmerksamkeit der Besucher. Zurzeit gibt es nach der gesetzlichen Klassifizierung 6 Weinanbaugebiete entlang der südlichen Grenze der Slowakei – Kleine Karpaten, Südslowakei, Region Nitra, Mittelslowakei, Ostslowakei und Tokaj-Weinregion. Die größte davon ist die Kleinkarpaten-Weinregion, wo die Weingüter sich heute an den südöstlichen Hängen der Kleinen Karpaten und in der Umgebung von Hlohovec und Skalice erstrecken. Kleinste und exklusivste ist die Tokaj-Weinregion, die eng mit der gleichnamigen Region in Ungarn zusammenhängt und sich nur auf wenige Gemeinden beschränkt. In der Mitte der 1990er Jahre kam in den Weinbaugebieten der Slowakei die Idee zur Schaffung von Weinstraßen auf, die die Gegebenheiten des Weinlandes, des Weins als einzigartigem Getränk und die lokale Gastronomie zur gezielten Entwicklung von Produkten für Besucher nutzen würden. Am weitesten fortgeschritten ist in dieser Hinsicht die Kleinkarpaten-Weinstraße, bei der die Idee bereits in ein ganzjähriges Programm mit Veranstaltungen umgesetzt wurde, die an Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Anbau der Reben, der Weinproduktion und dem Angebot der für dieses Weinbaugebiet typischen Einrichtungen anknüpfen.
Die Kleinkarpaten-Weinstraße kombiniert in sich eine Reihe von Phänomenen – Wein, Land, Geschichte und Gastronomie einer Region, die sich zwischen Bratislava und Trnava, den Hauptzentren der südwestlichen Slowakei, erstreckt. Dazwischen liegen drei kleinere Städte – Pezinok, Modra und Svätý Jur, die sich der alten Tradition freier königlicher Städte rühmen. Diesen Status erhielten sie im 17. Jahrhundert, und zwar vor allem dank der Herstellung hochwertigen Weins, der den gekrönten und edlen Häuptern in Wien und Bratislava – der damaligen Hauptstadt Ungarns – schmeckte.