Martin Benka
Der dritte Stock der Burg Bratislava wurde zu einem vorübergehenden Zuhause für Werke von Martin Benka
Martin Benka war ein slowakischer modernistischer Maler, der den Grundstein für die slowakische Malkultur legte. Er war ein interessanter „Renaissance-Mann“ mit universellen künstlerischen Interessen in bildender Kunst, Musik und sogar Literatur.
Der aus dem Marchauen-Tiefland stammende Künstler reiste durch Europa, aber die slowakischen nördlichen Bergregionen wuchsen ihm ans Herz. Das nicht wiederkehrende Manuskript des Autors, das er entwickelt hat, spiegelt feinfühlig Bilder der slowakischen Natur wider.
Martin Benka widmete sein Leben der Ästhetik und Pflege der slowakischen Umwelt. Er war ein Liebhaber von Mozart und Beethoven, ein begabter Maler, Grafiker und Designer. Die Ausstellung zum 130. Geburtstag des Künstlers präsentiert viele Aspekte seiner Persönlichkeit und seines vielfältigen Schaffens.
Neben Malerei und Zeichnung widmete er sich auch der Grafik und der Musik. In seinem Atelier gründete er mit Freunden Streichquartette und veranstaltete Kammerkonzerte. Ein interessantes Merkmal in seiner Designarbeit sind quadratische „kubistische“ Geigen, die freie Inspirationen von slowakischen Volksornamenten hervorrufen. Er schuf insgesamt dreizehn davon.
Er entwarf Buchillustrationen, Briefmarken, Exlibris, Sgraffito, Banknoten und nicht zuletzt mehrere Schriftentwürfe. In der Typografie kombinierte er Elemente aus Volkskunst, Ornamenten und natürlich seiner Lieblingsnatur. Nachdem er Memoiren und Reiseskizzen geschrieben hat, wurde Benkas schriftstellerischem Schaffen erst in den letzten Jahren die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt.
Wie Martin Benka selbst sagte: „Ich würde sagen, dass es mir gelungen ist, das Gesicht der Slowakei in einer Art Synthese aus Menschen und Bergen einzufangen. Ich denke an meine Berge, wenn in meinem Studio in Martin die Musik von Beethoven und Mozart erklingt. Manchmal Ich nehme meine eigene Geige oder setze mich neben das Cimbalom. Mit jedem Saitenschlag preise ich die Weite unseres Landes, die Kraft unseres Volkes und die Poesie unserer ewig geheimnisvollen Berge.“
Im März 1960 schenkte Martin Benka (1888–1971) einen wesentlichen Teil seiner Sammlung von rund 5.200 Kunstwerken, Korrespondenz und einer Bibliothek dem tschechoslowakischen Staat und kam anschließend unter die Verwaltung des Slowakischen Nationalmuseums. In seiner letzte Wille vermachte er dem Staat den Rest seines Nachlasses sowie Kunstgegenstände und die Einrichtung seines Atelierhauses in Martin, einer größeren Stadt im Norden der Slowakei. Hier eröffneten die Slowakischen Nationalmuseen in Martin 1972 das Martin-Benka-Museum.