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Hermann Nitsch – Hommage an die Farben

Hermann Nitsch war als interdisziplinärer Künstler bekannt. Er schuf Performances, malte, komponierte Musik und sein Werk umfasst viele andere Aktivitäten. Er studierte in den 1950er Jahren an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. In den 1960er und 1970er Jahren wurde der Künstler zu einem Pionier der urbanen Avantgarde-Szene; seine radikalen und kontroversen Performances waren Teil des Wiener Aktionismus.

In den fünfziger Jahren schuf er sein berühmtes Theater Das Orgien Mysterien Theater. Den Höhepunkt dieser Bemühungen bildete die in den neunziger Jahren realisierte groß angelegte Sinnesperformance 6-Tage-Spiel, deren Konzept bis heute perfektioniert wird. In den Anfängen seiner malerischen Tätigkeit schuf Nitsch Aktionsbilder, indem er Farbe auf Leinwände auftrug. Darüber hinaus schuf er Drucke, die sich mit der Komposition des menschlichen Körpers auseinandersetzten und die er als Architektur O. M. Theater bezeichnete.

In den 1990er Jahren begann Nitsch, Farbe und Blutflecken in den Druckprozess einzubringen, um einen Dialog mit seinen Arbeiten auf Leinwand herzustellen. Das monografische Werk Hermann Nitsch – Das Gesamtkunstwerk des Orgien Mysterien Theaters, das fast 1.000 Seiten umfasst, zeugt von der enormen Aktivität und Aktualität seiner Person.

In jüngster Zeit hat sich Nitsch in seiner Malerei verstärkt mit dem Thema Auferstehung auseinandergesetzt, und bei den Wagner-Festspielen 2021 in Bayreuth gelang es ihm, ein malerisches Ereignis zu realisieren. Seine Werke sind in zwei monografischen Museen in Mistelbach und Neapel sowie in seiner Nitsch-Stiftung in Wien und in renommierten internationalen Museen und Galerien ausgestellt.

Hermann Nitsch stirbt am 18. April 2022.

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Hermann Nitsch (1938 – 2022)
1957 Entwickelt die Idee des Orgien Mysterien Theaters, eines sechstägigen Festivals, dessen Konzept auf der Leitphilosophie des Künstlers basiert und das bis heute weiterentwickelt wird. Das O.M.-Theater ist eine neue Form des Gesamtkunstwerks, bei dem die Wirklichkeit inszeniert wird und alle fünf Sinne der Teilnehmer einbezogen werden.
1962 Die erste „Aktion“ in Wien.
1972 Der Künstler nimmt an der Documenta 5 in Kassel teil, die von Harald Szeemann kuratiert wird;
Erste 12-Stunden-Aktion (40. Veranstaltung) im Mercer Art Center in New York.

Unzählige Ausstellungen in renommierten Institutionen in aller Welt von den 1960er Jahren bis heute.