Die Hoffnung nicht aufgeben – Fotos von Ladislav Bielik in DPOH
Es ist immer sinnvoll, schwierigen Zeiten ins Auge zu sehen. Auch mit entblößter Brust. Das DPOH eröffnet eine Ausstellung mit Fotografien von Ladislav Bielik, um seine Besucher und Betrachter an den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei zu erinnern. Die gewaltsame militärische Invasion unter Führung der Sowjetarmee hat die Entwicklung unseres Landes jahrzehntelang gestoppt, die Demokratisierungsreformen rückgängig gemacht und das Leben von Hunderttausenden von Einwohnern zerstört. Normalisierung, Verfolgung, Zensur, politische Säuberungen und Angst beherrschten die Gesellschaft.
Bratislava war auch der Ort, an dem am 21. August 1968 die Panzer einfielen, um die Freiheit zu zerstören. Ladislav Bielik hielt sie in seinem berühmten Foto Mann mit entblößter Brust vor einem Besatzungspanzer fest. Das Foto, das zu einer Ikone des gewaltlosen Widerstands wurde und 1968 in die Sammlung der World Press Photo-Ausstellung aufgenommen wurde, zeigt einen Mann aus Bratislava, Emil Gallo, der am Morgen des ersten Tages der Besatzung vor einem Panzer steht.
Dank ausländischer Agenturen und Medien ging das Foto um die Welt, und mit ihm das Bild des besetzten Landes. Das Originalnegativ des Fotos von jenem Tag, der die Richtung unseres Landes grundlegend veränderte, war viele Jahre lang verborgen. Im Dezember 1989 entdeckte es der Sohn von Ladislav Bielik, Peter Bielik, zusammen mit anderen Negativen in einem alten Koffer im Keller.
Am 21. August 2024, symbolisch an dem Tag, an dem wir des Beginns der gewaltsamen Besetzung unseres Landes gedenken, wurde eine signierte Originalvergrößerung des Fotos Mann mit entblößter Brust vor einem Besatzungspanzer in den Räumlichkeiten des DSB angebracht.
Peter Bielik schenkte es dem Theater, damit es für alle öffentlich zugänglich ist.
Das Foto wird vorübergehend von einer Ausstellung mit 14 weiteren Fotografien von Ladislav Bielik aus der Serie August 1968 begleitet.
Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober immer vor und nach der Theatervorstellung im Foyer im ersten Stock zu sehen.