Architekt Dedeček
Die Slowakische Nationalgalerie widmet „ihrem“ Architekten Vladimír Dedeček (1929 – 2020), dem Schöpfer großer Konzepte und fast hundert Realisierungen, einem wichtigen Mitgestalter der architektonischen Form der modernen Slowakei, eine Doppelausstellung. Dedeček war auch der Architekt des kürzlich renovierten Gebäudes der Slowakischen Nationalgalerie am Donauufer.
Die erste Querschnittsausstellung Vladimír Dedeček – Vergangenheit und Gegenwart, kuratiert von Monika Mitášová, präsentiert nicht nur biografische Daten, Projekte und Bauten, sondern auch die von Dedeček geschaffenen Räume und deren Kontexte. Sie kann auch als ein weiterer Teil der Diskussion über das architektonische Denken, das Werk und die Interpretation des Autors gesehen werden, die Monika Mitášová 2017 in ihrer umfassenden Publikation begonnen hat. Darüber hinaus wird die Frage, wie man Architektur ausstellt, auch für den Kurator relevant sein.
Der zweite Teil mit dem Titel Vladimír Dedeček und die Slowakische Nationalgalerie: eine Geschichte aus der Zukunft in der Konzeption von Alexandra Kusej, der dem Gelände der Slowakischen Nationalgalerie gewidmet ist, verbindet eine Architekturausstellung mit institutioneller „Archäologie“. Sie werden erfahren, welche Informationen traditionell über das SNG-Gebäude verbreitet wurden und wie die Realität aussieht, Sie werden den Bau der Institution und ihres Sitzes als Teil des Modernisierungsprozesses verstehen, aber auch die Wiedergeburt von Bratislava als junge Metropole.
Der Bau der Nationalgalerie wurde nicht nur zu seiner Zeit kontrovers wahrgenommen. Das starke architektonische Konzept wurde von zwei Persönlichkeiten geprägt – dem Direktor der Nationalgalerie Karol Vaculík und Vladimír Dedeček, ihrem Architekten. Wie wurde die Idee der Erweiterung der SNG verfolgt, in welchem politischen und gesellschaftlichen Kontext mussten ihre Protagonisten agieren? Wer und mit welchen Projekten wurde konkurriert und wie entwickelte sich das Siegerprojekt? Warum wurde das Bridging schliesslich realisiert und warum hatte es so lange mit seiner Rezeption zu kämpfen? Was bedeutete das Projekt für die Galerie und was bedeutete es für seinen Architekten?
Die Ausstellung lässt Sie in die Welt des Architekten oder – wie Dedeček sich selbst bezeichnete – „eines Zimmermanns in der Zeit des Betons“ eintauchen.
Eintritt: gesamte Galerie 9€ / gesamte Galerie ermäßigt (ISIC, ITIC, EURO 26, Senioren 60+) 5€ / Kinder bis 15 Jahre, Behinderte – frei / 1 Ausstellung 6€ / ermäßigt 3€
