Die weniger bekannte Seite Bratislavas
Diese Orte bieten Momente echter Reiselust rund um die slowakische Hauptstadt. Neben den zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Denkmälern besitzt Bratislava weitere wunderschöne Orte, die Stadtbesucher sonst nicht zu Gesicht bekommen.
Blick vom Kalvarienberg
Der Hügel oberhalb des Hauptbahnhofs bleibt den meisten Touristen verborgen.
In der Vergangenheit war die Erhebung ein Zufluchtsort für von der Pest bedrohte Einheimische. Heutzutage finden nicht nur Stadtbewohner nach einem kurzen Spaziergang zum Kalvarienberg hier Erholung und eine spektakuläre Aussicht auf Bratislava.
Kalvarienberg
Hlboká-Straße
An Bäumen festgenagelte Bilder erinnern an den weitgehend abgerissenen Stationsberg. Er war einer der ersten im Ungarn des späten 17. Jahrhunderts, wurde jedoch in den 1970er Jahren bei der Erweiterung der Pražská-Straße zu großen Teilen zerstört.
Am Ende des Bürgersteigs entlang der Pražská-Straße führen einige Stufen zum Pfad auf den Hügel.
Er endet bei den Überresten der ursprünglichen Kirche. Umrahmt von Bäumen und Häusern stehen hier heute drei Kreuze. Besonders im Herbst, wenn raschelnde bunte Blätter den Boden bedecken, lässt sich hier eine herrliche Aussicht genießen. Das ganze Jahr über ebenso malerisch ist der Blick vom nahe gelegenen, ehemaligen Militärposten aus.
Beim Abstieg in Richtung der Hlboká-Straße lohnt sich ein Halt an der Lourdes-Grotte von 1892. Der Ort diente ursprünglich als Steinbruch und heute finden sich hier Hunderte Dankestafeln. Die Grotte befindet sich in der Nähe der Kirche Mariä Schnee.
Uriges Wildhüterhaus und älteste Sommerschenke
Nicht weit von jenen geistigen Stätten entfernt befindet sich die älteste Sommerschenke der Stadt. Im Funus genoss schon der bekannte slowakische Politiker und Autor Ľudovít Štúr die Sommerfrische des 19. Jahrhunderts.
Vom Hodžovo-Platz aus nimmt man den Bus 147 zur Haltestelle „Kalvária“, die sich direkt unterhalb des Eingangs zur Schenke befindet. Der Nekrasova-Straße folgend findet man nur einen Steinwurf entfernt am Horský-Park das ehemalige Wildhüterhaus. Der Ort ist bei vielen Bratislavaern und besonders bei Familien mit Kindern beliebt.
Wildhüterhaus
Freiluft-Galerie Horský-Park
Im Kommunismus wurde das Gebäude als Lagerhalle genutzt. Heute präsentiert sich das urige Horáreň als Gemeindezentrum mit Café, Spielplatz und einem Streichelzoo. Gegenüber dem Gemeindezentrum kann man der Freiluft-Galerie Horský-Park einen Besuch abstatten, oder in einer der Outdoor-Anlagen Kraftsport betreiben.
Oasen der Ruhe am Wasser
Einen ebenso ruhigen Ort voller Gelassenheit und gleichsam das Pendant zum altstädtischen Kalvarienberg bildet im Stadtbezirk Karlova Ves der Botanische Garten der Comenius-Universität.
In dem überschaubaren, aber idyllischen Garten aus dem Jahr 1942 gibt es viel zu sehen: einen Rosengarten, einen japanischen Garten, australische Flora sowie Palmen. Bei schönem Wetter ist der Garten der ideale Ort für ein Picknick, Yoga oder ein Foto auf der rosafarbenen Bank unter einem blühenden Kirschbaum. Gegen eine kleine Eintrittsgebühr ist der Botanische Garten für Besucher von April bis Oktober geöffnet.
Botanische Garten
Botanische Garten
In der Nähe des Gartens liegt die geschützte Insel Sihoť, die durch den Donauarm Karloveské rameno vom Ufer getrennt ist. Die Insel selbst darf nicht betreten werden, jedoch ist der Karloveské rameno ein bei Einheimischen beliebter Ort. Hier bilden Wasser, Auenwälder und seltene Pflanzen und Tiere eine harmonische Symbiose. Beim Angeln, Bootfahren, Lagerfeuer oder Sport lassen sich oftmals auch Biber beobachten. Abenteuer und Unterhaltung für Kinder bietet der Spielplatz Vodárenská záhrada.
Auf jeden Fall einen Besuch wert ist auch der kleine Kiosk Mark Twain. Der dort vor Anker liegende bunte Dampfer ist ein beliebter Treffpunkt bei Einheimischen und Studierenden, die hier ihren Durst mit Bier und Kofola – der slowakischen Antwort auf Cola – stillen. Geöffnet von Frühling bis Herbst.
Mark Twain
Obschon Bratislava an der Donau liegt, finden sich auch mitten im Stadtgebiet zahlreiche Gewässer: Veľký Draždiak, Zlaté piesky und Kuchajda gehören vor allem im Sommer zu den beliebtesten Erholungsgebieten, teils auch zum Schwimmen.
Großstadtstimmung
Im Zeitalter der Shoppingcenter sorgen Marktplätze für ein authentisches Stadtgefühl. Liebhabern eines gesunden Lebensstils wird der recht neue Fresh Market das Herz höherschlagen lassen. An Samstagen werden auch in der Alten Markthalle Waren zum Verkauf geboten.
Am berühmtesten ist jedoch der Miletičova-Markt. Er wurde im Kommunismus auf den Fundamenten eines Schlachthofs errichtet. Außer Obst und Gemüse findet man hier zahlreiche Bistros, die zu einer Stärkung einladen.
Fresh market
Im Possonium genannten Streetfood-Garten, neben dem Markt auf der Žilinská-Straße und ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs, kann man köstliche Gerichte aus aller Welt probieren.
In der Nähe des Busbahnhofs Nivy befindet sich ein moderner und ganz besonderer Ort in Bratislava: das von Gras bewachsene Amphitheater der weltbekannten Architektin Zaha Hadid. Zusammen mit dem renovierten Jurkovič-Heizkraftwerk wird es von Hochhäusern umrahmt. Bei einem Spaziergang durch diesen Teil der Stadt spürt man einen Hauch New York.
Alle diese Orte lassen sich mit der Bratislava CARD entdecken. Sie dient auch als ÖPNV-Ticket und erlaubt die unbeschränkte Nutzung der städtischen und regionalen Tarifzonen.
Sky Park (Zaha Hadid)